Omicron Update 7.1.22

Ihr Lieben!

(bitte bis zum Ende lesen, denn es gibt auch spannende Neuigkeiten über ein neues Gottesdienstformat – „Gottesdienst für alle Generationen“)

Wer hätte gedacht, dass sich eine Situation innerhalb kürzester Zeit so ändern kann? Als wir das letzte Mal Gottesdienst hatten, gab es 3.200 neue Fälle in Österreich. Nun kratzt die tägliche Anzahl der Neuinfektionen an die 10.000 Grenze. Mein Mathe-Lehrer aus der Schulzeit hatte durchaus Recht – kleine Zahlen können doch sehr schnell große Zahlen werden. Tja. Die Exponentialfunktion. Wer hatte gedacht, dass ich den Stoff doch gebrauchen kann. Danke Herr Professor Chalmers!

Leider heißt das, dass die Gottesdienste für die nächsten Wochen schon wieder nur über Zoom abgehalten werden.  Um den Zoom-Link zu bekommen, bitte eine kurze Mail an schreiben.

Begründung

Vielleicht fragt sich der eine oder andere, wieso wir diesen Schritt doch wieder setzen. Verläuft Omicron nicht durchaus milder als andere Varianten? Ist das bloß eine Angstreaktion? Das sind gute Fragen.

Unsere Begründung ist wie folgt:

  • Bei geimpften Personen verläuft Omicron tatsächlich oft mild. (mein Vater war letzte Woche Covid-Positiv und hat dabei gar nichts gemerkt). Das gilt allerdings nicht für Personen, die weder geimpft noch genesen sind, vor allem Kleinkinder, für die es noch keine Impfung gibt. Ein höheres Risiko besteht auch bei immungeschwächten Personen (z.B. Krebserkrankte), sowie bei älteren Menschen, Schwangeren usw. Alle diese Gruppe sind im weiteren Umfeld der Gemeinde vertreten und wir wollen diese Personen lieben und schützen
  • Ein kleines Prozent von einer extrem großen Zahl ist immerhin eine große Zahl (auch da hatte mein Mathe-Lehrer Recht…). In manchen Städten (z.B. London, New York) erreichen die Neuaufnahmen in Krankenhäusern (inkl. Intensivstationen) ein Niveau, das letztes Mal im März 2020 beobachtet wurde. Kanada hat mit Stand heute mehr Hospitalisierungen als jemals zuvor in der Pandemie und die Tendenz steigt steil. USA ist nur knapp dahinter. Wir wissen nicht, wie die Situation in Österreich wird. Daher ist Vorsicht geboten. Hier haben wir auch eine gesellschaftliche Verantwortung, zum Schutz der kritischen Infrastruktur beizutragen. 
  • Zoom hat sich die letzten Monaten bewährt. Es ist natürlich nicht unsere Präferenz (ich spüre ganz persönlich bei mir eine enorme Ermüdung, wenn es darum geht, dass ich nochmals im Zoom predigen soll). Aber es ist auch gut. Wenn wir durch eine fast-so-gute Option unseren Mitmenschen dienen können, sollte es für uns eine Selbstverständlichkeit sein, dass wir es auch tun. Deswegen können wir uns mit fröhlichen Herzen per Zoom treffen. Außerdem ist es doch schöner mehr Geschwister über Zoom zu treffen, als nur sehr wenige mit Maske vor dem Gesicht im Gemeindelokal! 

Solche Entscheidungen fallen uns nicht leicht. Keiner ist glücklicher als ich, wenn es sich in vier Wochen herausstellt, dass wir hier zu vorsichtig reagiert haben. Wir freuen uns alle auf eine baldige Rückkehr der Präsenz- bzw Hybrid-Gottesdienste. Und noch mehr sehnen wir wieder nach Normalität. Aber bis die Normalität sich wieder einstellt, werden wir hier als Gemeinde unsere Verantwortung wahrnehmen. 

Wie geht es weiter?

Sonntag den 16.1 – (bester Tag des Jahres…) ist sowieso im Rahmen von “Christen in Salzkammergut” als Zoom-Gottesdienst vorgesehen. Weitere Details folgen.

Auf den Sonntag danach (23.1) freue ich mich besonders. Hier starten wir ganz offiziell mit unserem neuen “Gottesdienst für alle Generationen”. Das ist ein neues Format für alle, von ganz jung bis ganz alt. Wir wollen gemeinsam als eine Familie Gott loben und preisen – und dabei auch voneinander lernen und einander dienen. Bitte merkt euch jetzt schon den Termin vor! Das wollt ihr nicht verpassen! Auch hier folgen mehr Informationen.

Ich weiß. Das ist ganz viel Information auf einmal. Und sicherlich für einige eine Enttäuschung. Und für uns alle ist es schwierig, mit der Ungewissheit der aktuellen Situation zu leben. Nun ermutige ich uns trotzdem mit den Worten der heutigen Losung:

„Du sollst heute wissen und zu Herzen nehmen, dass der HERR Gott ist oben im Himmel und unten auf Erden und sonst keiner.” (5. Mose 4,39).

Wir sind weder Zufall noch Willkür überlassen. Nein: wir haben einen Gott im Himmel, der regiert, und auch in den aktuellen Schwierigkeiten etwas mit uns, und in uns wirkt. Lasst uns nicht entmutigt werden, sondern lasst uns gemeinsam schauen, was Gott in diesem Moment machen möchte. 

Gottes Segen

Euer David

Ein Beitrag von Pastor David Bunce

David ist gebürtiger Engländer und ist seit März 2021 Pastor der Baptistengemeinde Bad Ischl. Er hat sein Studium in Schottland (University of St Andrews, MA Hons German and Theological Studies) abgeschlossen und lebt seit 2014 in Österreich. Bevor er nach Bad Ischl berufen wurde, war er 2015-2020 Pastor in der projekt:gemeinde (Wien). In der Gemeinde ist David primär für den Predigtdienst, Gemeindeaufbau und Seelsorge zuständig.